Kultur Tim Bennett. Dessen fortlaufende Avatar-Serie dreht sich um die physische Dekonstruktion des digitalen Platzhaltersymbols, ein Synonym für die Anonymisierung von Existenzen. Stephan Huber stellt in seinen Fotografien die Welt auf den Kopf, indem er Maßstäbe verändert und Gesetzmäßigkeiten außer Kraft setzt – ein neuer Blick auf die alltägliche Lebenswelt. Leonie Felle, „Warum kannst du nicht bleiben?“, 2024 Erfolgreich gestartet Ausstellung Bruno Wank & Friends Die StadtHausGalerie Sonthofen steht für hochwertige Ausstellungen, die ganzjährig in einem der ältesten Gebäude der Stadt gezeigt werden. Zum einen präsentiert sich hier die vielfältige und lebendige Allgäuer Kunstszene, zum anderen werden auch Werke namhafter überregional und international bekannter Kunstschaffender ausgestellt. Die aktuelle Ausstellung „Bruno Wank & Friends“ verbindet beides miteinander. Sie setzt die Reihe „Blick:punkt Allgäu“ fort, die spannende generationenübergreifende Kunst aus der Region zeigt. Im Mittelpunkt steht das Werk des Görisrieder Bildhauers Bruno Wank, der in der Galerie sein künstlerisches Umfeld präsentiert. Die von ihm eingeladenen Kunstschaffenden stammen zwar aus der Region, stellen aber überwiegend national und international aus. Also eine seltene Gelegenheit, ihre Werke vor Ort zu sehen. Gut zu wissen StadtHausGalerie Marktstr. 12, 87527 Sonthofen Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 14:00 bis 17:00 Uhr Eintritt: 4 Euro (3 Euro ermäßigt) Kontakt: Tel. 08321/8001428 stadthausgalerie@sonthofen.de Weitere Informationen unter www.stadthausgalerie.de Dieter Rehm, „Okinawa Tree“, 2007/2011 Die Ausstellung zeigt ein vielfältiges Spektrum von Bildhauerei und Malerei über Installations- und Fotokunst bis hin zu Konzeptkunst. Die Künstlerinnen und Künstler stellen Bezüge zum aktuellen Weltgeschehen her, das trotz der Schrecken der Kriege und des Klimawandels im Persönlichen weiterhin von Fragen nach Identität, Freiheit und Lust, nach Vergänglichkeit und Transzendenz geprägt ist. Fragen nach Konsum, nach Realität und Fiktion oder nach gesellschaftlich konstruierten Körpernormen werden individuell hinterfragt. So werden Besuchende vor Betreten der Galerie von einer großen Bronzeskulptur „begrüßt“. Diese stellt in Form eines Ringers Kairos, den Gott des richtigen Augenblicks, dar, der in den Augen des Künstlers Bruno Wank angespannt auf besondere, das Leben verändernde Momente lauert. Im Inneren der Galerie stößt man zunächst auf das Werk des bildenden Künstlers Im Terrassenraum hängen große Fotografien des Künstlers Dieter Rehm: Aus einer meditativen Haltung heraus aufgenommen, haben sie eher einen dokumentarischen Charakter. Lediglich die Farben sind nach malerischen Gesichtspunkten verfremdet. Auf dem Weg zum Galerieraum begegnet man dem Werk der Konzeptkünstlerin Julia Walk, die multimedial arbeitet. Sie beschäftigt sich mit Körpern, Gender-Thematiken und Popkultur. Ihre Arbeiten zeichnen sich häufig durch eine humorvolle Leichtigkeit aus. Im großen Galerieraum fällt ein Kronleuchter der Installationskünstlerin Stefanie Unruh ins Auge, der alle fünf Minuten ein Zitat aus einer zentralen Schrift des Hinduismus morst. Boris Saccone bleibt in seinen Gemälden, die im Tennenraum im oberen Stock präsentiert werden, dem Figürlichen treu, experimentiert unter Verwendung u.a. von Kohle, Pastellkreide und Acrylfarbe mit vereinfachten Formen, flächigem Farbauftrag und stilisierten Kompositionen. Des Weiteren trifft man dort auf eine Installation des Performance-Künstlers Jonas Maria Ried: Dieser hinterfragt mit seinen Arbeiten eingeübtes Sehen und Gemeinplätze. Was passiert z.B., wenn eine Caspar-David-Friedrich-Figur einen Bach manipuliert und den Wasserfall eigenhändig auslöst? Ebenfalls im Obergeschoss findet man die Werke der Künstlerin Leonie Felle. Sie untersucht die Flüchtigkeit der Zeit unter dem Titel „Warum kannst du nicht bleiben?“, u.a. in Form einer großen Kette auf einem Sockel. 14
Kultur Fair enough? Sonderausstellung mit Schulführungen Würdiger Abschluss am Rathausplatz: der Auftritt des JohannisChors mit den Kinderchören 30. Chortag in Sonthofen Beste Stimmung und Sangeskunst Am 22. Juni präsentierten sich anlässlich des 30. Jubiläums 17 Chöre auf zwei Bühnen in der Sonthofer Innenstadt. Nach den einleitenden Worten von Kulturreferentin Petra Müller und Katharina Krüdewagen vom Team Kultur präsentierten gut drei Stunden tolle Ensembles die ganze Bandbreite der Chormusik, bis das Wetter leider einen Strich durch die Rechnung machte. Zunächst hatte das Publikum unter Sonnen- und Regenschirmen mit bester Laune dem einsetzenden Regen getrotzt. Ein herzliches Dankeschön an die teilnehmenden Chöre und ihre Chorleitungen: Chorkids, Mittelstufen- Gut zu wissen AlpenStadtMuseum Sonnenstr. 1, 87527 Sonthofen Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10:00 bis 18:00 Uhr Eintritt: 4 Euro (ermäßigt 3 Euro) Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei Kontakt: Tel. 08321/3300 oder 6767481 alpenstadtmuseum@sonthofen.de Weitere Informationen unter chor, Sängergesellschaft Hindelang, Hintersteiner Chor, Cantamo Singkreis, Cantodunum, Cantabile, Kaliokoer, InTakt, SGV Chor, Chor al dente, JohannisChor, SoulSound, Chor unus mundus, Chorisma, Gospelchor Durach und Kehlspatzen. Für gute Verpflegung sorgten die Hillaria Sonthofen e.V. und das Bistro Relax. Das Kultur-Team der Stadt Sonthofen freut sich auf den 31. Chortag 2025. Noch bis zum 20. Oktober zeigt das AlpenStadtMuseum unter dem Titel „Fair enough?“ eine interaktive Ausstellung zu Fast vs. Fair Fashion in Kooperation mit den Museen Kempten. Diese wirft einen Blick hinter die Kulissen der Modeindustrie, die als die zweitschädlichste Industrie weltweit gilt. Sie macht auf die zerstörerischen Auswirkungen der Textilindustrie für Mensch und Natur aufmerksam und stellt vor, welche eigenen Entscheidungen dem positiv entgegenwirken können. Die Ausstellungsbesuchenden nehmen also konkrete Tipps und Handlungsempfehlungen mit nach Hause und das Wissen: Es geht auch anders! Darüber hinaus laden zahlreiche Stationen dazu ein, selbst aktiv zu werden, z.B. beim Erfühlen von Materialien an einer Wäschespinne oder beim Blick in einen „typischen“ deutschen Kleiderschrank. Programm für Schulklassen Wie viele Kilometer legt eine konventionell hergestellte Jeans während ihrer Produktion zurück? Diese und ähnliche Fragen beantwortet die Ausstellung lehrplankonform und stärkt somit die Alltagskompetenz von Jugendlichen zum Thema „Mode“. Bis zum 18. Oktober können Schulklassen die Ausstellung besuchen. Die Kosten für die ca. 60-minütige Führung mit Quiz betragen zwei Euro pro Schüler, für Lehrkräfte ist der Besuch kostenfrei. Terminanfrage und Anmeldung bitte spätestens zwei Wochen im Voraus bei Alexandra Konda, Tel. 08321/6767-481 oder alexandra. konda@sonthofen.de. www.alpenstadtmuseum.de Stadtzeitschrift „Der Sonthofer“ - 08/2024 15
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